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Neue Gesellschaft?

Bisher (bis Anfang 2020) lief mein pastorales Leben in normalen Bahnen, ich habe in und für Gemeinde Jesu gelebt und gearbeitet. Eine kleine fast abgeschlossene Gesellschaft besonderer Menschen mit einem Geist, der (eigentlich) zu Einheit führen müsste. Bis dahin ging das auch mehr oder weniger, nicht perfekt, aber man hielt zusammen, fühlte sich zugehörig etc. Nun, das ist vorbei. Innerhalb der Gemeinde Jesu ist der Spalt genauso dick und garstig wie in der ganzen Gesellschaft. wie in der kleinsten Familie so auch in der großen „Staats“-Familie. Was soll man dazu sagen?

Wie viele andere, habe ich mich zurückgezogen. Mein Traum von einer neuen Gemeindeform, den ich sogar noch 2020 träumte (man schaue in meine alten Beiträge), ist dahin: als Ungeimpfte (gg. Covid19) werde ich so leicht nicht mehr mit Menschen (oder gar vielen Menschen) arbeiten können. Aber es gibt viele gute Beiträge in den Jungen Medien (sog. sozialen/gemeinschaftlichen Medien), wo man von klugen, weisen und mutigen Menschen hört, die sich von den derzeitigen Bedrückungen nicht niederdrücken lassen, sondern aufstehen, hoffen, kämpfen…!

In mir ist die Erkenntnis gereift, dass es keine perfekten Gemeinden gibt. Also wird es erst recht keine perfekten Gesellschaften geben, die meist noch nicht einmal auf Gottes Hilfe vertrauen (obwohl Gott ihnen garantiert seine Hilfe nicht verweigert!). Aber es herrscht zur Zeit ein solches gesellschaftliches Chaos, dass man die Chance nutzen sollte, den Krempelladen aufzuräumen und dabei GRÜNDLICH UMZUGESTALTEN. Dass unsere (deutsche) Gesellschaft das braucht, ist wohl vielen klar. ich habe Ideen und höre von anderen Ideen, ich sehe Begabungen und gute Ansätze und ich würde das alles am liebsten BÜNDELN, Kräfte und Talente und Ideen und Fähigkeiten bündeln, um GEMEINSAM etwas Neues zu suchen. Kein fertiges Konzept eines einzelnen! Oder einer einzelnen Partei. Denn wir alle MENSCHEN ZUSAMMEN haben eine Gesamtsicht. Das Internet ermöglicht, dass wir viel einfacher Kommunizieren, austauschen und aufeinander abstimmen können. Diese CHANCE muss genutzt werden.

Es gibt eine Partei, die das gerne möchte: alle MEINUNGEN HÖREN, dazu gehören – oh wie schmerzlich, oh wie schrecklich! – auch die Meinungen extremer Gruppierungen. Es gehört Mut dazu, auch frustrierten oder „verrückten“ Leuten zuzuhören und zu verstehen, warum sie so denken und sich zu fragen, ob und wo da ein Quäntchen Wahrheit oder vielleicht sogar eine gute Idee darin liegt.

Es gibt Journalisten, die verschiedenste Meinungen zu Worte kommen lassen, die Menschen interviewen und ein Forum geben, deren Meinung sie nicht unbedingt vertreten würden. Das ist mutig und ausgewogen. Merkwürdige Zeiten, in denen AUSGEWOGENHEIT Mut bedeutet!!

Es gibt arbeitende Menschen der Gesellschaft, die sich nicht kaufen lassen, die nicht aus Existenzangst oder Sorgen um die Raten fürs Häuschen, sich nicht von Arbeitgebern und den Politikern darüber erpressen lassen, zu Dingen hinreißen lassen, die sie mit ihrem Gewissen nicht mehr vereinbaren können. Alle Achtung!

Wobei ich Menschen nicht verurteile, die aus genau dieser Angst um ihre Existenz, um ihren familienernährenden Job etc. mitlaufen und sich brav wegducken. Es hat nicht jeder die Möglichkeit, etwas anderes zu machen, nicht jeder hat das Gottvertrauen, das besagt, Gott wird für seine Kinder versorgen bzgl. Nahrung und Kleidung, es hat nicht jeder die innere Courage, weil er oder sie oft viel zu wenig Unterstützung spürt in seiner und ihrer Umgebung.

Kein Verurteilen gegen niemanden, zunächst! Man muss aber genau schauen, wer trotz hoher Verantwortung anderen bewusst Schaden zufügt und wer nicht. Es gibt Menschen, die ein Urteil erwarten sollten, Menschen, die einen Pakt geschlossen haben mit dem Geld, der Macht, meinetwegen mit dem Teufel, und dafür ihre Seele verkauft haben, sprich: ihre Liebe, ihre Verantwortung für die Menschen, die von ihnen abhängen etc.

Alles, was ich sage, ist ein ‚Denken ins Unreine‘, wenn ich Kategorien für Menschen aufmache, z.B. Politiker, und das negativ besetze, dann soll es eine Denkhilfe sein, ich würde niemals jeden einzelnen Politiker als Menschen negativ aburteilen, dazu kenne ich ja zu wenige persönlich. Aber als öffentliche Person stehen sie in besonderer Verantwortung, unter öffentlicher Beobachtung und stehen in meinen Augen nicht sehr glaubwürdig da. Ich stelle die These auf, dass alle wirklich machthabenden Politiker (nicht die kleinen Bundestagsabgeordneten, die nie zu Worte kommen o.ä.), alle wirklich machthabenden Politiker stark beeinflusst werden von „außen“, wie auch immer. Es ist keine/r mehr seinem/ihrem Ideal aus Anfangszeiten treu. Das geht nicht, denn dann wären sie nicht in dieser Machtposition. Ich erstelle also dieses pauschale Urteil als Arbeitshypothese, um Sachverhalte einfach und schnell darlegen zu können. Würden wir stets und immer differenzieren, wie Gott das kann (nämlich jeden einzelnen Menschen ganz und gar unabhängig von allen anderen zu beurteilen), dann kämen wir in unsren kleinen Denkprozessen nicht voran. (Oder unser Leben würde komplett anders aussehen: göttlich sozusagen.)

Also bitte, jede pauschale Kategorie, in die Personengruppen fallen, dürfen und sollen hinterfragt werden, egal ob man über Politiker, Umweltaktivisten, Querdenker, Antifaschisten, Islamisten, oder Wirtschaftsbonzen redet. Kategorien sind Denkhilfen wie Modelle in der Naturwissenschaft. Und jeder versteht Begriffe anders, für jeden schwingen andere Gefühle dazu mit, zwischen Angst und Begeisterung kann alles liegen, obwohl es nur ein einziges Wort sein kann, dass ein ganzes Spektrum an Gefühlen bei vielen verschiedenen Menschen auslöst. Also lohnt es sich, zentrale Begriffe zu erläutern und beschreiben (auch wenn es Mühe macht, das gehört zum Miteinander der Menschheit dazu!). Und genauso sollte auf „unbequeme“ Worte reagiert werden dürfen. Ich zucke immer noch bei dem Wort „Führer“ zusammen. In zusammengesetzter Form geht es schon, aber in einem christlichen Lied aus dem 19.Jhdt. bezieht sich dieses Wort selbstverständlich auf Gott und ist ganz positiv gemeint: ‚Führer auf meinem Lebensweg‘. Ich kriege es nicht fertig, das zu singen, ich singe immer „Führung“, denn ich mag dieses Lied sehr: „Stern, auf den ich schaue“. 😀

Also, wenn jemand getriggert wird, von bestimmten Begriffen oder dem gendern, bzw. non-gendern, der möge sich äußern und am besten konstruktive Vorschläge zur Änderung machen!

Aber nun zu dem, was mir wichtig geworden ist:

ICH WILL NICHT NUR FÜR EIN PAAR CHRISTEN IN ECKERNFOERDE EINE NEUE GEMEINSCHAFT DENKEN, SONDERN FÜR GANZ DEUTSCHLAND. DENN IN DEUTSCHLAND STECKT DAS POTENTIAL ZUM GUTEN WIE ZUM BÖSEN, die Geschicke der Welt zu verändern, gerade heutzutage. Packen wir’s an. Wenn in Deutschland sich eine funktionierende echte Demokratie (keine Parteien-Kratie oder Oligarchie) errichten lässt, dann kann das in der Welt auch weite Kreise ziehen. Wenn Deutschland dem Totalitarismus wieder einmal in die Hände fällt, sehe ich die Welt in der Finsternis. Digitale Weltherrschaft oder ähnliches. Lasst uns ein Stein ins Rollen bringen. Nicht aus Sendungsbewusstsein, sondern weil Deutschland eine hohe Verantwortung hat als reiche und intelligente Nation. (Auch wenn einige jetzt grinsen, aber D ist irrwitzig reich, das weiß jeder, der in anderen Ländern dieser Welt gelebt hat, und intelligent auch, bezogen darauf, dass es hier viele selbständige Denker gibt, die in wissenschaftlicher Unabhängigkeit denken können, die Schulbildung nach wie vor sehr gut verbreitet ist; auch wenn es besseres gibt, aber eine andere Nation, in der nur ein Drittel überhaupt lesen kann, sieht D als Bildungsnation. Man muss die Vergleichswerte beachten!)

Ich möchte diesen Blog deshalb als Diskussionsplattform für eine neue Gesellschaft anbieten. Der Titel bleibt erst mal, hoffe, dass sich niemand daran stört. Wir tolerieren ja einander. Also akzeptiert ihr bestimmt auch einen Blog-Titel einer kleinen Pastorin.

Es grüßt herzlich Rahel.

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Suche ….

Wir befinden uns in einer merkwürdigen Zeit, die ich jetzt gar nicht weiter gesellschaftlich oder gesundheitlich diskutieren möchte. Ich denke, dass inzwischen viele Meinungen gebildet wurden und leider auch viele Fronten sich verhärtet haben. Aber so soll es unter euch nicht sein…(Mk 10,43)

Es ist eine große soziale Leistung, wenn man heutzutage den anderen in seiner Meinung hören und akzeptieren kann, wenn man trotzdem ihn noch lieb hat und mit ihm Gemeinschaft haben will. Zu dieser Kompetenz solltest du fähig sein, wenn du Jesus persönlich kennst.

Ich suche Menschen, die Jesus begegnet sind, die davon erzählen können, wie er konkret in ihr Leben hineingekommen ist und sie aus ihrem (alten) Leben herausgerufen hat. Ekklesia- die Herausgerufenen. Ich selbst bin Jesus begegnet auf sehr eindrückliche Weise, es gibt viele Christen, die zu ihrem Christsein auf andere Weise gekommen sind. Aber ich merke immer wieder, dass ich diejenigen suche, die von seiner Gegenwart so erfüllt sind, dass sie eben „anders drauf“ sind und sagen können: „Wir glauben nun nicht mehr, weil du es uns gesagt hast, sondern weil wir ihn selbst kennengelernt haben und wissen, dass er der Christus, der Retter der Welt, ist.“ (Joh 4,42)

Ich suche Menschen, die Jesus kennen, ihn lieben, ihm nachfolgen und spüren, dass sie das in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten machen wollen.

In unseren merkwürdigen Zeiten ist vielleicht dem einen oder der anderen klar geworden, dass wir in einem Umbruch sind und nichts wieder so werden wird wie früher. Und wahrscheinlich auch nicht in den Kirchen und Gemeinden. Vielleicht aber ist das eine Chance für neue Pflanzungen. Vielleicht sind wir Jesus-Nachfolger endlich wirklich HERAUSGERUFEN (Ekklesia!), heraus aus den Gebäuden, heraus aus den Traditionen, heraus aus den gewohnten Zusammenhängen. Das erfordert Mut, den aber gerade eine Begegnung mit Jesus schenkt. „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ (Lukas 9,62) Nachfolge ist eine Herausforderung, ein echte Challenge. 😉 Ein Herausgerufen-Sein! Schau dir an, was dazu Jesus sagt: Lukas 9,23-27 und 57-62 oder Lukas 14,33; es gäbe viele weitere Stellen, die man aber genau beleuchten sollte an anderer Stelle.

Vielleicht muss etwas Neues passieren in der Christenheit. Kirchen und Gemeinden gehen Online? Das kann nicht die Gemeinschaft ersetzen. Für mich ist Gemeinschaft, dass man sich wenigstens ab und zu real trifft, einander sieht, riecht, fühlt, hört. Wir Menschen sind nicht nur visuell und nicht nur Selfi-like. Menschsein und miteinander leben ist mehr. Viele spüren das jetzt deutlicher denn je. Jesus aß und trank mit den Zöllnern und Sündern und allen möglichen Leuten. Ein wichtiger Aspekt der Gemeinschaft.

Also müssen wir Jesus-Nachfolger Wege finden, auf denen wir gehen können. Ein Freund schlug vor, dass man sich bei einer Wanderung treffen könne. In der freien Natur kann man zusammen sein, ohne pandemische Gefahren zu erzeugen. Einige treffen sich regelmäßig als Hauskreis Online, aber besuchen sich in Zweierschaften wechselweise, um sich auch mal real zu sehen. Wir müssen nicht wie in einem riesigen Klassenzimmer zusammensitzen und dem einen „Lehrer“ zuhören. Es gibt viele gute Online-Predigten, Lektionen kann man Online zur Genüge erhalten. Aber das was Gemeinschaft ausmacht, wird damit nicht ersetzt. Und das, was wir früher hatten: eine große Gruppe, die gemeinsam zu Gott singt und betet und sich unterhält, einander Anteil am eigenen Leben gibt und gute Gespräche führt, das finden wir in einer Kirch- oder einem Gemeindegebäude nicht mehr. Distanz ist der Feind jeder Gemeinschaft.

Also lasst uns nach neuen Wegen suchen. Und der Heilige Geist mag zusammenführen, wer gerade voneinander lernen und profitieren soll, wer dem andern etwa zu geben hat, was dieser dringend braucht. Das können wir nicht mehr am Sonntag erfahren, sondern müssen uns darauf verlassen, dass der Heilige Geist diejenigen anspricht und führt, die zusammenkommen sollen. Dann sind wir die Ekklesia, die Herausgerufenen, um einander zu dienen und zu stärken und unserem Gott die Ehre zu geben, die ihm gebührt.

Ich suche Menschen, die sich so führen lassen wollen und die diese Ideen weiterspinnen und umsetzen können. Lasst uns darüber reden und zusammenkommen, wo es geht und sein soll.

Ich möchte das einen Entwurf einer neuen Gemeindeform nennen. Vielleicht eine EKKLESIA auf dem WEG. Lasst uns neu beginnen und die Zeiten nutzen, als hätte Gott uns ein Geschenk gemacht, damit wir endlich den Mut aufbringen, mit dem Alten zu brechen und nicht mehr zurückzuschauen. Machst du mit?

LG, Rahel

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Wunschliste an den Himmlischen Vater

Ich wünsche mir eine Gemeinde….

….voller liebenswerter Geschwister, die alle Jesus persönlich kennengelernt haben oder ihn zur zentralen Person ihres Lebens gemacht haben. Menschen, die man nach ihrem Erlebnis mit Jesus fragen kann und die dann etwas zu erzählen haben, Zeugnis geben können von dem Wirken Gottes in ihrem Leben.

…in der jeder und jede angenommen ist, der Jesus sucht, der Gemeinschaft mit Jesus-Nachfolgern sucht und vor allem, der in dieser Welt es eher schwer hat und nach etwas Neuem oder nach Hilfe sucht.

…voller Geschwister, die stark im Glauben sind, die Gott vertrauen und mit ihm wandeln.

…in der jeder und jede seine Meinung äußern kann, Diskussionen und Gespräche erwünscht sind, niemand wegen seiner Gesinnung, Einstellung oder Lebensweise in dieser Welt verurteilt oder beurteilt wird, wenn sein oder ihr Anliegen es ist, ein Leben mit Jesus zu leben.

…die nach der Neuen Welt strebt, die das Reich Gottes als etwas ganz Neues sieht, so wie die Neue Schöpfung in uns durch Jesus Christus; die nicht versucht, das Reich Gottes auf und in dieser Welt zu bauen. Die sich dennoch nicht von dieser Welt abwendet, weil sie liebenswert ist und als Schöpfung Gottes sich nach Erlösung/Rettung/Neuwerdung sehnt.

…die sich allen Menschen positiv zuwendet und sie als von Gott geliebte und gesuchte Wesen betrachtet.

…die reif genug ist (in ihrem Kern) einander zu ertragen und zu tragen und sich in der Vielseitigkeit stehen zu lassen und sich sogar daran zu freuen, dass der oder die andere etwas kann oder macht, was man selbst nicht kann oder will.

…die gemeinsam nach dem Willen Gottes für spezielle Fragen des Alltags in der Gemeinde oder dem Leben der einzelnen in der Gemeinde fragt, um sich von Gottes Geist und Jesus Christus, dem Hirten, leiten zu lassen.

…die die Bibel als Maßstab des Glaubens und nicht als Gesetzbuch oder Glaubensgegenstand sieht und einen regen Umgang in Gespräch, Forschung, Lernen damit pflegt.

Soweit mein Wunsch als These formuliert. Vielleicht möchte jemand etwas hinzufügen, kommentieren, anfragen, zu Bedenken geben….würde mich freuen!

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Das Jahr 2020 und was es mit uns macht

Drei Punkte fallen auf:

1) GEMEINSCHAFT fehlt: Wir werden voneinander isoliert, Alleinstehende werden einsamer, Großfamilien können nicht mehr zusammenkommen.

2) VERSTÄNDNIS fehlt: Wir werden polarisiert, es gibt eine große Mehrheit, die den Kurs der Bundesregierung befürwortet, und eine Minderheit, die lautstark vor Fehlentwicklungen warnt

3) VERTRAUEN fehlt: Unsere Herzen hegen gegen alles und jeden Verdacht.

Alle drei Punkte sind für Christen – genauso wie für alle anderen Gläubigen und Nichtgläubigen – sehr wichtig und in ihrem Fehlen schädlich.

1) Gemeinschaft ist für Menschen lebens-not-wendig. Ich brauche nicht nur Gespräch, körperliche Nähe oder Versorgung durch andere Menschen, ich brauche darin auch Korrektiv, Ermutigung, Trost. Das kann sich keiner selbst geben. Liebe: auch die kann man sich nur sehr begrenzt selbst geben (Selbstliebe), und wenn sie überhand nimmt, ist sie auch schädlich (Narzissmus). In meiner Lebensnot sind es andere Menschen, die die Lebensnot wenden können!

In den christlichen Gemeinden kommen Menschen zusammen, um GEMEINSCHAFT zu pflegen. Es gibt auch viele andere Gründe, zusammenzukommen. Aber alle anderen Gründe sind sekundär, denn man kann sie auch „allein“ pflegen: Bibellesen, Beten, Singen und Lobpreis, eine gute Predigt hören (online, Radio etc. möglich). Aber viele dieser Dinge, die man sonntags macht, macht man MIT ANDEREN ZUSAMMEN, weil die Gemeinschaft das Eigentliche ist! Wir sind als Gemeinschaft der Leib Christi, wir sind als Gemeinschaft berufen, wir sind als Gemeinschaft tätig. Wir ermutigen, trösten, stärken, ermahnen und erfrischen einander.

Und noch etwas ganz Wesentliches in der christlichen Gemeinde geschieht: die Katholiken nennen es Kommunion – Zusammenkunft, Gemeinschaft: das Abendmahl ist ein Gemeinschaftsmahl. Gemeinsames Essen, gemeinsames Feiern. Willst du ernsthaft Christ sein ohne Gemeinschaft? Alles geht eine Zeit lang als Notlösung. Aber jeder Mensch, der irgendwo auf der Welt Jesus begegnet und ihm zu folgen bereit ist, wird schon nach einiger Zeit die Nähe anderer Jesusnachfolger suchen. „Instinktiv“. Kein Baby überlebt alleine. Es sucht nach anderen Menschen, indem es schreit.

Ohne Gemeinschaft können wir nicht lange überleben.

Wenn uns Gemeinschaft genommen wird (man denke nur an Isolationshaft!), dann bedarf es einer sehr starken Psyche, um das unbeschadet zu überstehen. Ich glaube, dass Jesus Christus uns begleitet in jeder Einsamkeit, in jeder Isolation, in jeder Vereinzelung. Wir sind nie allein. Er gibt uns Kraft, die wir nicht erzeugen können. Die wir auch nicht erzeugen brauchen, die wir noch nicht einmal verstehen müssen. Sie kommt einfach. Manchmal müssen wir um Hilfe schreien zu ihm, aber sie kommt.

2) Wir haben kaum noch VERSTÄNDNIS füreinander. Es ist normal, dass in einer pluralistischen Gesellschaft jeder seine eigene Meinung hat und sie auch mehr oder weniger lautstark verkündet. Oft genug bewerfen sich auch Gegner verbal mit Dreck und verachten einander. Ich hoffe, dass das in christlichen Gemeinden nicht allzu häufig der Fall ist. Eine reife Demokratie, und auch eine reife Gemeinde, hält es aus, wenn Leute ganz anders denken, als man selbst. Man geht dennoch achtungsvoll miteinander um, sei es, weil der andere meinen eigenen Standpunkt relativiert, mich in Frage stellt und mich dadurch korrigieren kann. Wenn ich seine Meinung geprüft und gegen meine gestellt habe und sie mich nicht verändert, dann hat der andere dafür gesorgt, dass ich mir meines Standpunktes umso sicherer bin. Die ganz andere Meinung ist bereichernd und macht mir klar, dass ich nicht der Mittelpunkt der Welt bin, sondern wir alle nur ein Stück dieser Welt erkennen und einander ergänzen auch und gerade in unserer Gegensätzlichkeit. Verständnis habe ich vielleicht nicht für die Meinung des anderen, aber dafür, DASS er eine andere Meinung hat und haben darf.

Dieses Verständnis scheint allmählich verloren zu gehen. Denn in der allgemeinen Verunsicherung und Anstrengung des Jahres ist die Meinung des anderen nicht mehr hilfreich für mich, sondern anstrengend und verunsichernd. Ich weiß kaum selbst, was ich denken soll, wie soll ich dann noch offen sein für „andere Meinungen“? Also verhärte ich mein Herz mit einem „Basta! – was ich denke, stimmt!“ So kann der andere nicht mehr zu nahe an mich heran. Und am schlimmsten ist es, wenn der andere in seiner Argumentation auch noch überzeugend ist! Es könnte meinen -gerade so erreichten und wackeligen – Standpunkt verändern.

Um solche Verunsicherungen zulassen zu können, brauchen wir eine gewisse Reife, einen Standpunkt, der sich durch jahrelange Arbeit daran gebildet hat: Erfahrung, stimmige Denkmuster und Flexibilität. Nicht sehr viele Menschen – auch nicht in einer Demokratie oder in einer christlichen Gemeinde – haben solche festen, klaren, reifen Standpunkte. Wer bisher immer der Führung gefolgt ist, wird nicht von heute auf morgen selbständig prüfen und handeln können. Und wenn die Führung infrage gestellt wird, wird es für solche Menschen besonders unsicher. Sie müssen sich VERHÄRTEN! Aus Selbstschutz.

Es sei denn sie sind in ihrer Entwicklung weit genug, die ersten Schritte in die Selbstständigkeit zu machen.

In christlichen Gemeinden sollte jeder Pastor, jede Pastorin darauf achten, dass die Gemeindeglieder zu selbständigen, reifen Christen heranwachsen. Schon weil jedes Glied, jede Zelle des Corpus Christi gleich wichtig und unerlässlich ist, sie sollen handeln können und ihre Funktionen vertreten können. Es können nicht alle genau gleich denken, fühlen, handeln. Das wäre schrecklich. Ein Leib Christi ist dann reif, wenn er die anderen Funktionen stehen lassen kann in ihrer Andersartigkeit. Vielfältigkeit und gegenseitige Akzeptanz sollten in christlichen Gemeinden gelebt werden können. Der Vorteil ist, dass Gottes Heiliger Geist uns dabei hilft, uns lehrt, uns an unserer Stelle richtig zu finden und uns zu verstehen. Er schenkt uns die ausreichende Liebe füreinander ins Herz. Etwas was wir nicht selbst machen können. Bitten wir immer wieder darum.

3) VERTRAUEN? Was macht das mit unseren Herzen, dass wir ständig Verschwörungen wittern, dass wir den Verantwortlichen misstrauen und alles hinterfragen? Es sät Misstrauen in unser Herz. Man beginnt, alles zu hinterfragen, nicht nur die Taten der Regierung und der Wirtschaftsverantwortlichen, sondern zunehmend auch der Mitmenschen, der Glaubenssätze, der Gemeindeleitung.

Was bewirkt es, wenn Nachbarn aufeinander „aufpassen“ sollen und melden sollen, wenn Regelübertretungen stattfinden? Misstrauen. Alles sät Misstrauen. „Du hast dir nicht korrekt die Hände gewaschen!“ „Du trägst keine Maske!“ „Du hast dich mit zu vielen Leuten getroffen!“ „Du hast eine unnötige Reise gemacht!“ Wir verurteilen einander, ohne zu fragen. Menschen werden angestiftet, andere zu kontrollieren, weil sie sonst ruinöse Strafen erhalten könnten (Geschäftsinhaber, Vereine). Das Misstrauen wächst auf allen Seiten, unsere Herzen werden immer verkrampfter.

Dabei sollte Vertrauen in christlichen Gemeinden prägend sein. Wohl in erster Linie Vertrauen in Gott: Das könnte heißen: er hat auch dieses Jahr mit dieser besonderen Situation in der Hand, er weiß sehr wohl, was vorgeht und wird beschützen, wen er beschützen will. In Gott vertrauen ist klug.

In die Glaubens-Geschwister vertrauen ist schwieriger, wenn man sie nicht gut genug kennt, wenn man es über Jahre und Jahrzehnte versäumt hat, einen Kreis von Christen um sich zu scharen, denen man vertrauen kann durch Dick und Dünn. In kleinen Gemeinden kann man sich gut kennenlernen, kann man miteinander reden und Kontroversen aushalten lernen. Nur dann ist auch in einer Notsituation der Halt untereinander möglich.

Vertrauen in die Regierung etc. ist bis zu einem gewissen Grade gut, denn sonst würde man paranoid werden. Aber wer es schon früh gelernt hat, Dinge kritisch zu beobachten und zu hinterfragen, wird in fraglichen Situationen nicht überrascht werden und weniger verunsichert sein. Wenn von heute auf morgen mein Bild von einer integren Regierung zerschmettert werden würde, könnte mich das ebenfalls Zerschmettern. Wenn ich aber mein bedingungsloses Vertrauen in Gottes gutes Handeln nicht gleichsetze mit einem bedingungslosen Vertrauen in Menschen, die der Versuchung des Geldes, der Macht und der Gier ausgesetzt sind, bin ich wohl gut beraten.

Dennoch sollte ich mein Herz bei aller Kenntnis und aller Klarheit über die Unzulänglichkeit der Menschen nicht ängsten und verwirren lassen: Gott ist der, das das letzte Wort spricht. Und wenn Gott für mich ist, wer soll gegen mich sein! Das kann sich jeder Gläubige sagen. Gott ist für mich und am Ende wird sich herausstellen, was wirklich gut ist! Ich gebe mein Vertrauen in Gott nicht auf, und das weitet mein Herz trotz aller Zweifel an der Welt, die mir wachsen. Mein Vertrauen ist in Gott.

Amen.

So eine Gemeinde wünsche ich mir:

Ich bin Rahel.

Das ist nicht mein offizieller Name. Meine Eltern wollten mir diesen Namen geben, entschieden sich dann aber doch für einen etwas profaneren. Als Kind wollte ich lieber Rahel heißen. Aber als ich damals die Bedeutung des Namens erfuhr, fand ich ihn als Kind nicht mehr so gut.

Rahel bedeutet Mutterschaf. Es ist die zweite, aber die geliebte Frau von Jakob. Das zweite geht ja noch in Ordnung, aber warum „Mutterschaf“?

Inzwischen bin ich ausgebildete und m.E, nach erfahrene Pastorin und leibliche Mutter einer wundervollen Tochter. Heute passt Rahel eindeutig besser zu mir als damals. Deshalb habe ich den Namen als „Pseudonym“ oder besser: als meinen geistlichen Namen angenommen. Ohne die Vorauswahl meiner Eltern hätte ich wohl einen ganz anderen Namen gewählt. Aber ich will mir diesen Namen zur Aufgabe machen.

Ich bin also Pastorin, an der Universität und für Freikirchen ausgebildet. Ich habe in Freikirchen und in der Evangelischen Landeskirche (mit)gearbeitet. Ich bin mit vielen verschiedenen Denominationen und Arbeitsgebieten vertraut und denke, für eine Mittfünfzigerin habe ich einiges erlebt und an Erfahrungen gesammelt. Das ist aber nur die fleischliche Seite meines Daseins. Als Pastorin ausgebildet sein kann sogar ein Ungläubiger, wenn das auch etwas schräg wäre. Aber es geht. Denn letzendlich ist es Religion, Psychologie, etwas Literaturwissenschaft und Archäologie, Sprachen, Soziologie und Pädagogik. Alles menschlich „machbar“.

Ich bin aber außerdem von Gott berufen. Das ist etwas, was man nicht studieren und nicht selbst machen kann. Und etwas, das eine Bestätigung von außen bedarf. Es hat sehr lange gedauert, bis ich diese Berufung auch tatsächlich als Berufung spürte. Bis vor kurzem noch sah ich es als Beruf. Aber das ist der fleischlich-weltliche Blick auf diesen merkwürdigen Beruf. Der geistliche Blick darauf ist etwas anders. Da muss man kein Renomée vorweisen, keine besonderen Leistungen. Im Gegenteil: wer als Pastor seine tiefe Unzulänglichkeit kennt, beginnt in allen Dingen, Jesus zu vertrauen und sich selbst nicht mehr als Pastor zu sehen – denn Hirte (=Pastor) ist nur ER – sondern als Leithammel oder Mutterschaf. Das sind die erfahrenen Schafe, die am besten und strengsten auf den Hirten hören und ihm stur folgen und damit die ganze Herde mitziehen, sie geben dadurch allen Orientierung, die keinen so guten Blick auf den Hirten haben oder sich zu leicht ablenken lassen. Manche Tiere (=Menschen) haben es auch schwerer der ganz anderen Spezies „Mensch“(=Gott) zu vertrauen und zu folgen. Deshalb ist ein Leithammel oder Mutterschaf hilfreich, um die Herde mitzuziehen.

Ich habe viele Gemeinden erlebt. Gemeinden, die schon seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten bestanden. Veränderungen waren ungern gesehen, denn alle hatten sich ja wohl eingerichtet. Und die wenigen, die gingen, weil sie nicht fanden, was sie suchten, zählten nicht für das Establishment.

Deshalb rufe ich jetzt einfach in die Welt-Weite, was ich mir wünsche an Gemeinde. Vielleicht gibt es ja jemanden, dem es auch so geht. Dann wären wie schon drei (mein Mann, du und ich): eine biblische Einheit für garantierte Jesus-Anwesenheit.

SO EINE GEMEINDE WÜNSCHE ICH MIR:

Ich suche eine Gemeinschaft mit wiedergeborenen, neuen Menschen, die aus Gottes Geist geboren sind. Vielleicht kennen sie diese Worte gar nicht oder würden sich so nicht bezeichnen, aber sie sind es weil Gottes Geist in ihnen wohnt. Ich maße mir an, zu erkennen, ob in jemandem Gottes Geist wohnt, auch wenn er das selbst nicht sehen oder sagen könnte. (Andersherum würde ich nicht urteilen wollen: über jemanden, der sich geistbegabt und als echter Christ sieht und doch hohl zu sein scheint, soll Jesus entscheiden, nicht ich.) Deshalb gilt:

Ich suche eine Gemeinde, in der JEDER und JEDE kommen kann, wie er und sie es will, mit allen Fehlern, Problemen und Sünden.

Ich suche eine Gemeinschaft, die sich darin verliert, Jesus nachzufolgen ihn zu sehen und zu tun, was er tut und will. Anstatt sich in Gesetzlichkeiten und Ethik zu verstricken. Nicht das Fleisch, sondern den Geist wollen wir nähren.

Gottesdienst soll verstanden werden als Dienst Gottes an uns, wo ER uns stärkt und auferbaut und wir ihm danken und ihn dafür loben können. Das tun wir aneinander, weil jeder und jede etwas dazu beiträgt und Jesus durch ihn oder sie spricht und sprechen kann.

Ich suche eine Gemeinde, die sich als Gemeinschaft versteht auf dem Weg zu der Neuen Welt, die Jesus schafft. Eine Gemeinde als Training zu einem gesunden Miteinander, wobei wir alle in großer Unzulänglichkeit darauf vertrauen müssen, dass Jesus uns lehrt und leitet, von dem wir zutiefst abhängig sind. Aber dabei kann man wunderbar Gnade füreinander, Geduld aneinander und Gottes Gerechtigkeit erkennen lernen. Demut lernen kann man auch, weil man durch Gottes Geist den eigenen Platz findet – durch Gottes Geist(!), nicht durch die unsensiblen Worte eines „lieben“ Bruders oder einer „lieben“ Schwester. Lehren muss man einander allenfalls, auf die Stimme Gottes zu hören, damit man dem Hirten und Lehrer selbst folgen kann und nicht auf die Hilfe anderer angewiesen bleibt. Selbständigkeit oder Mündigkeit ist erwünscht!

Meine Sicht auf Gemeinde im Sinne von ‚Gemeinschaft der Heiligen‘ (siehe Apostolisches Glaubensbekenntnis, um 400n.Chr.) werde ich unter der Rubrik „Leib Christi“ veröffentlichen.

Soweit zu mir und meinem größten Wunsch fürs erste.

Johannes 4,42 – eines guten Predigers Ziel

Die ganze Geschichte: Johannes 4,1-42

Joh 4,42: „Von nun an glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrhaftig der Retter der Welt.“

Das sagen die Leute aus dem samaritanischen Dorf, in dem Jesus verweilte. Denn er sprach zuerst eine samaritanische Frau an (ganz untypisch für jüdische Männer!!!) und sie kapierte: Das ist der Christus, auf den wir alle warten. Sie erzählt es den Leuten im Dorf und auch sie glauben, denn sie sind beeindruckt von ihrer Veränderung. Dann laden sie ihn zu sich und lernen ihn zwei Tage lang kennen und sagen dann der Frau, dass sie nun selbst glauben, weil: GEHÖRT und ERKANNT!

Was mir daran ja so gut gefällt ist, dass da zwar jemand ist, der ihnen von Jesus sehr glaubhaft erzählt, der Jesus auch wahrhaftig kennengelernt hat. Und dass sie ihr GLAUBEN. das ist schon enorm. Bis vor ein paar Stunden wollten sie mit ihr noch nichts zu tun haben. Aber ausserdem und jetzt kommt das Schöne: Dass sie dann selbst forschen, ihn selbst kennenlernen wollen, ihn zu sich einladen und sich von ihm lehren lassen. Und dann ist ihr Glaube selbständig, fest und besiegelt. GEHÖRT und ERKANNT steht auf dem Siegel. Amen.

So sollte es auch heute sein!!! Es ist gut, wenn wir Evangelisten, Prediger und unsere Eltern hören und ihnen glauben. Aber es ist richtig gut, wenn wir dann hingehen und selbst forschen, fragen, Jesus einladen, uns von ihm lehren lassen durch den Heiligen Geist und durch die Bibel, die der Heilige Geist uns öffnet und erklärt: ‚Selbst‘ ist die Frau, ‚Selbst‘ ist der Mann! Und dann irgendwann wirst du besiegeln: GEHÖRT und ERKANNT.

Amen.

Moral

Wie bei fast allem: Man redet immer über das, was man nicht hat?!

Wenn bei Predigten die Moral in den Vordergrund tritt, finde ich das schwierig, für mich als Zuhörer fast unerträglich. Bei einem konkreten Anlass, wo die Gemeinde direkt betroffen ist, und Orientierung gesucht wird, ist es gut, wenn einzelne moralische Probleme biblisch erarbeitet werden und präsentiert werden und vielleicht sogar eine Entscheidung des Vorstandes/Gemeindeleitung erläutert wird, wie nun vorzugehen sei. Manchmal tauchen auch immer wieder lieblose Irrlehren auf, die andere Menschen ausgrenzen oder beleidigen etc. Auch da ist Aufklärung nötig. Am liebsten ganz eng an der Bibel. Die GERADE IN ETHISCHEN FRAGEN natürlich als eine Schrift in IHRER ZEIT und ihren BILDERN zu verstehen ist. Oder findet es heute jemand verwerflich, wenn ein Mann mit langen Haaren den Gottesdienstraum betritt? (I.Kor.11,14) Man sollte moralische- ethische Fragen in den jeweiligen Gesellschaftszusammenhängen sehen. Selbst in unserer Zeit werden die US-Amerikaner einige Dinge anders beurteilen müssen als wir in Deutschland, weil die dortige Gesellschaft (insgesamt über die Christlichen Gruppierungen hinaus) andere Werte hochhält. Auch Japan und Sambia werden wohl extreme kulturelle Unterschiede aufweisen, und damit auch unterschiedliche moralische Wertungen.

Moral hängt immer von der jeweiligen Umgebung und der eigenen Prägung ab. Wenn du vom Typ her zum Saufen neigst, sollte es dir wichtig sein, dass deine Gemeinschaft Alkohol zwar nicht gleich verteufelt, aber große Vorsicht demgegenüber walten lässt. Es kann dir helfen, dem Alkohol eine FÜR DICH GESUNDE Gewichtung zu geben. Die Wertung der anderen, kann dann zu deiner Wertung werden. Aber nur wenn du dich auch angenommen fühlst in deinem Menschsein und deinem Genuss von Alkohol. Durch Jesu liebevollen und heilsamen Geist ist es ja oft so, dass man schon selbst merkt, wo im eigenen Leben eine Schieflage ist. Dann braucht man keine Verurteilung, sondern Hilfestellungen, wie man es besser machen könnte. Aber immer im EINZELFALL. Selten geht das über einzelne Seelsorgefälle hinaus.

Kann sein, dass eine ganze Reihe von Familienvätern Probleme mit ihren Pornoheften haben. Aber es wäre oft hilfreicher zu erklären, warum man sich DAMIT NICHTS GUTES TUT, als einfach gesagt zu bekommen: das darf nicht sein. Jegliche Art von „moralischen Verfehlungen“ haben meistens mit Süchten bzw. Sehnsüchten zu tun, die unerkannt oder ungestillt sind. Und manchmal sind es tiefliegende Problem aus der frühen Kindheit. Ich denke nicht, dass ein Prediger all diese Einzelprobleme, die aus „moralischen Verfehlungen“ erkennbar werden, ansprechen kann in einer Predigt.

Man kann Hinweise geben und Hilfestellungen: wenn du merkst, dass du mit Jesus schon lange nichts mehr zu tun haben wolltest, frag dich mal, ob da etwas in deinem Leben dich daran hindert. Wäre eine mögliche Frage. Wenn der Prediger schon ordentlich Geschmack gemacht hat, wie toll es ist, eine intakte Beziehung zu Jesus zu haben, dann könnte diese Frage Anlass sein, ein paar Lebensgewohnheiten zu ändern.

Wir sind mündige Bürger und auch mündige Christen. Ein paar Hinweise sollten genügen. Eine Einladung, „das“ nach dem Gottesdienst ins Gebet zu bringen, ist gute Hilfestellung. Alles Weiterreichende muss die Person selbst entscheiden können und dürfen. Wir sind alle keine Unschuldslämmer (Röm 3,10-24), aber das macht Jesus nichts aus. Er hat uns ja genau deshalb mit seinem Blut erlöst. Auch deinen „moralisch ach-so verwerflichen Bruder“, denn wenn du schon so anfängst zu denken, solltest du aufpassen, dass dich die Lieblosigkeit und der Hochmut nicht packen. Seeeehhhhr verwerfliche Sünden im Reich Gottes! 😀 😉

Was nun genau „moralische Verfehlungen“ sind, kann ich auch nicht sagen. Denn es hängt von deiner Umgebung ab. Für eine prüde Gesellschaft ist in der Gemeinde ein Rock bis zur Kniescheibe schon eine „moralische Herausforderung“. Während im Punkergottesdienst im Hamburger Rotlichtviertel so ein Rock schon ein Zeichen großer Sittsamkeit wäre, weil sonst im umgebenden Leben die untere Hälfte der Pobacken sichtbar sind. Nur ein Beispiel.

Ich rede nicht von Gesetzesübertretungen wie Mord oder Raub. Sondern von den Dingen, die eine Gemeinde selbst wertet. Kleiderordnung, sexuelle Beziehungen oder sonstige Beziehungen (abgesehen von gesetzlich Verbotenem wie Kindesmissbrauch) ist alles dem Geschmack der Umgebung geschuldet.

Es wäre auch zu fragen, was mit „moralisch korrektem“ Verhalten erreicht werden möchte in einer Gemeinde. Soll es

a) ein Zeugnis sein für die alten Beziehungen: Sieh her, Jesus hat mich verändert! ?

b) ein Vorbild sein für die „verdorbene“ Umwelt: Sieh her, so geht es doch viel besser! ?

c) ein Vermeiden sein von zu viel Ärger mit Nachbarn oder mit möglichen Verfolgern: schau, wir sind doch ganz brav, machen nichts Verbotenes oder Schlimmes, geben keinen Anstoß! ?

d) ein Regulieren der eigenen Persönlichkeit (des Alten Menschen) sein, damit der Alte Mensch nicht ständig Überhand gewinnt und den Neuen Menschen vor lauter Suchtverhalten (z.B.) in den Hintergrund drängt?

e) ein Gleichziehen aller Gemeindeglieder sein, um Schlimmeres zu vermeiden, z. B. dass alle Saft beim Abendmahl trinken, weil viele neue Gemeindeglieder aus dem Alkoholismus befreit worden sind und geschützt werden sollen.

Man kann Moral auch aus Angst vor der eigenen Unmoral hochhalten (siehe meinen ersten Satz). Man kann andere auch zu etwas drängen, was man selbst nicht einhalten kann, um sich selbst in die Tasche zu lügen. Moraline Predigten können auch mächtig nach hinten losgehen. aber gehen wir mal vom besten aus. 😀

Statt Moral zu predigen wäre es hilfreich etwas über Jesus zu sagen und zu zeigen wie er mit Menschen umgeht. Er hat KEINERLEI Berührungsängste mit den schlimmsten Dämonen-Besetzten, Erkrankten (Ansteckungsgefahr eingeschlossen) oder den damals unmoralischen Frauen wie Ehebrecherinnen, Huren etc. Zöllner und Sünder (was auch immer damit gemeint ist) eingeschlossen. (Mt 9,10). Ach, wäre es schön, wenn alle Sünder dieser Welt Platz hätten in den Gemeinden und sie herzlich willkommen wären. Das wäre ja wie bei JESUS!!!!

Halleluja!

Das Ziel

Die Lebenszeit auf dieser Erde ist zu kurz als dass ich sie mit Unwesentlichem verschwenden wollte:

keine Zeit für Häuserbau, Reichtum anhäufen, große politische Pläne schmieden, Länder erobern oder Macht anhäufen. Die einzige Investition, die sich hier lohnt ist in Menschen: Familie gründen, Menschen helfen und am besten zu Jesus führen. Für die anderen Dinge des Lebens, wenn man sie nicht eh nebenher einfach so bekommt, ist in der Ewigkeit noch genug Zeit, nämlich Ewigkeiten.

Ich werde in meinem Leben wohl nicht mehr die Erde bereisen, schon gar nicht den Himalaya besteigen. Aber warum nicht in der Ewigkeit?! Zeit genug hab ich da ja. Und die Erde wird ja dann auch ihr Auferstehungs-Outfit tragen (sog. Erde Nr.2!), also wird das mit der dünnen Luft am Himalaya nicht mehr problematisch sein. Und dann wird die Freude an Gottes großartiger Schöpfung noch viel reiner und ursprünglicher sein!!! Und ich werde dann ausreichend Zeit haben, um alle Freunde zu besuchen und alle interessanten Leute, die ich mir je auf Erden vorstellen könnte. Ich nehme mal an, dass die meisten dann mit dabei sein werden….genau weiss ich es nicht. Aber schon weil ich sie lieb habe, haben sie sicherlich ein Chance. Oder?

Das Neue Reich Gottes, das in alle Ewigkeiten währt, wird ja wohl nur mit Leuten besiedelt werden können, die nicht dasselbe Theater anrichten wie die Menschheit hier auf Erde Nr. 1. Da kann man niemanden gebrauchen, der nicht auf Gottes Stimme hört und ihm gehorcht, der nicht FÜR die Gemeinschaft denkt, sondern sie ausnutzt. Der HERR wird der absolute Chef sein. Kein Gewaltherrscher, weil alle ihm selbstverständlich und freiwillig gehorchen.

Denn schließlich haben wir ja gelernt, was dabei herauskommt, wenn man das nicht tut. Allerdings muss man das eben gelernt oder begriffen haben, dass wir Menschen nur in Frieden leben können, wenn wir uns einig sind und das können wir nur sein, wenn wir einem gehorchen, der außerhalb von uns Menschheit steht: unser Gegenüber ist Gott der Schöpfer und Jesus Christus, sein Sohn. Er hat sich in uns, den Nachfolgern Christi ein neues gesundes Gegenüber geschaffen (den NEUEN MENSCHEN), das hervortreten wird, wenn er erscheinen wird. Die Braut tritt dann in voller Schönheit in Erscheinung. Zur Zeit ist sie noch verborgen in den Gemeinden und Häusern dieser Welt, hinter den Fassaden von Christen und auch anderen, die wir noch nicht „kategorisiert“ haben. Da wächst Jesu Braut heran.

Die Menschheit (Adam) hatte es ja in kürzester Zeit geschafft, sich selbst zu vernichten. Hat nur bis Noah gedauert. Gott hätte am liebsten alles noch mal neu gemacht. Aber er hatte eben Erbarmen mit seinem Geschöpf „Menschheit“-ADAM und wollte wenigstens erhalten, was seinem Bilde noch halbwegs entsprach. Nämlich die IHM zugewandte Seite der Menschheit. Das sind die, die auf ihn hören. Noah hat auf ihn gehört, hat sich in seiner Generation total lächerlich gemacht: ein Schiff in der Wüste auf trockenem Land gebaut! In den Ausmaßen heutiger Kreuzfahrtschiffe!!!! Krass. Dumm und lächerlich. Irdisch betrachtet.

Aber er war eben auch der einzige, der Gottes Stimme gehört hat. Das hat ihn gerettet und durch ihn die ganze ADAM-Menschheit. Nun lebte Gott eben mit den komischen Typen, die es einfach nicht fertig kriegen, ihm treu zu bleiben. Was für eine miese Partnerin, die ständig was anderes will, als mit ihrem Partner zusammen zu sein. Das wirkt nicht sehr verliebt!

Gott, der Schöpfer und Vater Jesu Christi, hatte aber einen Plan. Er liess die Menschheit heranwachsen und wollte aus denen, die dann wenigstens SEINEM SOHN folgten und SEINER STIMME hörten, eine neue Menschheit einen neuen ADAM machen. Er lässt eine neue Kreatur im alten Material heranwachsen. Das sind wir Wiedergeborenen, die seiner Stimme als der Stimme des Hirten folgen. Und wenn der Bräutigam Jesus wiederkommt, wird dieses Neue Menschheit, die Braut Christi offenbar werden. In einem Nu.

Und wir einzelnen Christen, wir wiedergeborenen Heiligen, was sind wir denn als einzelne Person? Wir sind Zellen des Leibes Christi (oder um im Bild zu bleiben: Zellen der Braut), Wir bilden alle zusammen wie die Zellen des menschlichen Körpers einzelne Organe (Ortsgemeinden und Verbünde) und Gliedmaßen, die verschiedenes wirken und sich dennoch sinnvoll ergänzen. Jeder ist eine einzigartige wichtige Zelle, die an ihrem Platz genau richtig ist. Wir sind alle unterschiedlich, aber haben alle Jesu DNA in uns.

Und wie ein Verliebter jede Faser seiner Geliebten liebt und bewundert, so liebt und bewundert er uns, jede einzelne Zelle. Wäre es nicht angebracht, ihm – dem wunderbarsten aller Liebhaber – dieses Liebe zurückzugeben?

Der Grund, weshalb Gott uns Menschen schuf, war: er wusste nicht mehr, wohin mit seiner Liebe. Er brauchte, ein würdiges Gegenüber, das seine Liebe empfangen könnte.

Naja, besonders würdig war der erste Versuch nicht, aber offensichtlich so, dass Gott diesen Versuch nicht gleich gänzlich vernichtete, sondern durch Jesus Christus zu neuem Leben erweckte und modifizierte. Der neugeborene Teil in uns kann und will ihm nicht untreu werden, liebt ihn über alle Maßen und versteht, was er uns bedeutet. Der alte Teil hat diese Fähigkeiten nicht. Also lassen wir den alten Menschen hinter uns, wie Gott auch irgendwann sagt: jetzt reicht es, jetzt nur noch die NEUEN MENSCHEN.

Wann wird er das sagen? Wenn die Zahl voll ist? Immerhin hat der Mensch 50 Billionen Zellen, oder? Wieviele „Zellen“-Menschen wird Jesus brauchen für sein Neues Reich, für sein Neues Gegenüber für seien Braut?

Ich freu mich schon auf diese tolle Gemeinschaft mit meinen anderen „Zellen“-Genossen 😀 und mit Jesus. Herr, komm bald!

PS: WER biblische Belege für diese Aussagen braucht, kann sie gerne haben. Es sind nur so viele, dass bitte genau der Satz oder die Aussage benannt werden möge, die belegt werden soll. (Das allein wird schon eine Seminararbeit sein! Schwitz!)

BETET OHNE UNTERLASS ?

Wenn mir in einer Predigt gesagt wird: „Betet mehr, betet intensiver!“ dann frage ich mich erst mal: sieht er/sie denn, wie viel oder wenig ich bete? Es motiviert mich überhaupt nicht, wenn mir jemand sagt: Mach mehr davon! Ich finde auch den Bibelvers: „Betet ohne Unterlass!“ auf den ersten Blick wenig ermutigend. ‚Hilfe, wie soll das gehen?!‘, denke ich, ‚so viel beten!!‘ Soll das etwa Spaß machen?!!

Na ja, vielleicht sollten wir erst einmal fragen, was mit Beten gemeint ist!

1.Thess 5,14-23:

14 „Wir ermahnen euch aber: Bringt die Nachlässigen zur Vernunft, ermutigt die Kleinmütigen, stützt die Schwachen, habt Geduld für alle.

15 Seht zu, dass keiner dem andern Schlechtes mit Schlechtem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten (Wohltuenden) nach, füreinander und für alle.

16 Seid allezeit fröhlich,

17 betet ohne Unterlass,

18 seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.

19 Den Geist löscht nicht aus.

20 Prophetische Rede verachtet nicht.

21 Prüft aber alles und das Gute (Sinnvolle) behaltet.

22 Meidet das Böse in jeder Gestalt.

23 Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für das Kommen unseres Herrn Jesus Christus.

24 Treu ist er, der euch ruft; er wird es auch tun.“

Zum Thema Gebet spricht der 2.Teil, nämlich die grundsätzliche Haltung des Gotteskindes oder Christusnachfolgers:

„Seid allezeit fröhlich,

betet ohne Unterlass und

seid dankbar in allen Dingen.“

Erstes Augenmerk: „allezeit“, „ohne Unterlass“ und „in allen Dingen“. Deshalb meine ich, geht es um Grundsätze, weil es nicht „mal situativ beten“ heißt oder „je nach Laune und Lust dankbar sein“ oder „bei Gelegenheit fröhlich“. Es ist eine Grundhaltung, die einem Menschen, der frisch zum Glauben gekommen ist/ über den Heiliger Geist ausgeschüttet wurde/ der so richtig im Neuen Leben schwelgt, wie selbstverständlich ist, man ist glücklich/fröhlich, man redet die ganze Zeit mit dem, den man neu kennengelernt hat: mit Jesus, Gott-Vater oder auch dem Heiligen Geist, man schwebt wie auf einer Wolke und findet alles gut und schön. Wie verliebte Menschen.

Was ist denn aber nun mit BETEN OHNE UNTERLASS gemeint?

Im Griechischen steht da „proseuchomai“: Das bedeutet: „euchomai“- zu einer Gottheit flehen, seine Wünsche äußern und dazu ein Gelübde geben, das „pros“ vorne dran kann vieles bedeuten: verstärkend aber auch wechselseitig. Das würde dann ergeben: Man schickt seine Wünsche zu Gott und tauscht sie aus gegen SEINE Wünsche. Es ist ein wechselseitiges Wünschen, ein Dialog von Wünschen. So findet man zu einer Einheit, einem Miteinander.

Also nochmal: Beten ist…

1) Dialog1 (nicht Monolog2 des Menschen!): ich rede zu Gott, und höre auch hin, was er sagt!

2) Wünsche äußern (beiderseitig)

3) Annäherung, bis hin zur Einheit der Dialogpartner

Daraus ergibt sich, dass ich nicht nur die ganze Zeit quatsche, sondern dass ich in die Stille3 gehe und auf Gottes Stimme höre. ER will auch mit mir reden!!!!

Ich soll ihm meine Anliegen nennen. Und er nennt mir seine.

Das können wir nicht nur ab und zu tun. Sondern das darf jederzeit passieren. Zur Gelegenheit und zur Ungelegenheit.

Wenn ein Vater zu seiner erwachsenen Tochter, die in einer schweren Krise steckt, sagt: „Ruf mich jederzeit an, wenn du mich brauchst!“ Dann fragt sie:“Auch nachts um 3 Uhr?“ „Ja, klar. Da braucht man doch am häufigsten jemanden zum Reden!“ „Danke, Papa!“

Ruf mich an ohne Unterlass, ohne Selbsteinschränkung!

Kommen wir zu der ‚erschreckenden‘ Forderung zurück: Betet ohne Unterlass! Soll ich „mehr“ beten?

NEE! Das ist keine Pflicht und kein Muss. Das ist mein gutes RECHT. Ich habe alle Privilegien, um mit dem höchsten König oder Chef, mit dem Eigentümer dieser Welt zu verhandeln! Ich habe alles RECHT, jederzeit bei ihm auf der Matte zu stehen, um alles zu besprechen, was mich bewegt. Welcher Arbeitnehmer kann das schon von sich behaupten, dass er JEDERZEIT, zu jeder Tages- und Nachtzeit, beim Chef klingeln darf und ein Meeting anberaumen kann?!

Das ist unser Privileg und darum unsere Lebenshaltung! Das fühlt sich doch anders an. Oder?

Betet ohne Unterlaß: Nutzt die Chance, die ihr habt und redet mit Gott über alles ohne falsche Bescheidenheit!! Und hört auch hin! Er sagt uns Gutes und Wertvolles! Jederzeit bereit. 😉

Anmerkungen:

1Wechselseitiges Gespräch, zwei oder mehrere Personen reden miteinander

2Einer allein redet, hält einen Vortrag

3 Will sagen: meine Umgebung tritt in den Hintergrund

PS: Das ist ein Auszug aus meiner Erklärung zu dem Thessalonicherbrief. Wer die Long Version lesen möchte unter BIBEL TUT NICHT WEH.

Jesus als Hirte

Jesus bezeichnet sich selbst im Neuen Testament als Hirte. Auf Lateinisch: Pastor. Daher kommen die Begriffe wie „Pastorale“ oder der „Pastor“ in der Kirche. (vgl. I.Petrusbrief 2,25 und 5,1-4)

Hirte Jesus: Johannes 10,1-21; Hebräerbrief 13,20.21; eine Beispielgeschichte: Lukas 15,1-7.

Im Alten Testament (oder ein besserer Begriff: in der Hebräischen Bibel) gibt es den berühmten Psalm 23, wo der HERR (damit ist der Gott JHWH gemeint) der Hirte ist. Wie der Vater so der Sohn, der Psalm 23 wird heute von allen Christen auf Jesus Christus bezogen.

Den Psalm hören die meisten Menschen spätestens bei einer Beerdigung. Allerdings wäre das dem Psalm nicht angemessen, ihn nur auf den ‚Weg des Todes‘ zu reduzieren. Er ist ein lebenbegleitender Psalm. Viele können ihn auswendig wie das „Vater unser“ (Mt 6,9-13; Lukas 11,2-4)

„Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln, er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zu frischem Wasser. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen: Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück: dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde, du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang und ich werde bleiben im Hause des HERRn immerdar.“

Das habe ich jetzt auswendig geschrieben. Kontrollier doch bitte, ob es stimmt. 😀

Jesus als mein Hirte bedeutet, dass er mich versorgt, mich behütet. Aber auch dass ich seine Stimme erkenne! Ganz wichtig. Ich renne nicht jedem Trottel hinterher, der mir schöne Dinge verspricht. Ich höre auf SEINE, auf JESU STIMME. Der ist nämlich mein Chef, mein Erschaffer, mein „Besitzer“ (auch ohne Anführungsstriche, aber manch einem klingt das gruselig, dass man jemandes Besitz sein könne. Aber er ist ja nicht irgendjemand, sondern GOTT, des Vaters Sohn, unser Schöpfer!). Auf ihn kann ich mich verlassen, dass er nicht wegrennt, wenn der Wolf kommt oder ich mich verirrt habe. Er bleibt bei mir, weil er mich liebt. Und mich haben WILL. Und das gilt auch für dich. Also hör auf seine Stimme! Bleib an IHM dran. Renn ihm hinterher und sonst niemandem.

In unseren verdrehten Zeiten ist das umso wichtiger: Seine Stimme aus dem Stimmwirrwarr herauszuhören. Übe es in der Stille. Das bedeutet eben, dass man lernen muss, was sind denn seine Absichten, welche Dinge hat er denn als gut und nützlich bezeichnet, und welche als gefährlich. Dann kannst du schon am Inhalt erkennen, welche Stimme lügt. Welche Stimme verstellt sich? Hat der Wolf Kreide gefressen?

Wenn die Stimme dich verletzt, dich klein macht, dich zurechtstutzt. Dann höre nicht auf sie. Es ist nicht dein Hirte. Es ist ein mieser Mietling (Angestellter, Tagelöhner). JESUS VERLETZT NIEMANDEN!!!! (Mt 11,27-30; Lukas 4,18-19)

Selbst wenn er dich „zurechtweisen“ würde, weil in deinem Leben sonst etwas ganz und gar schief läuft und du dich in große Gefahr begibst. (Dann kommt es schon mal vor, dass er dich deutlich korrigiert.) Aber dann macht er es so, dass du davon nicht nachhaltig verletzt bist, sondern dass du verstehst, warum das jetzt nötig ist. Und du spürst sogar Dankbarkeit, dass du gerettet worden bist und etwas Falsches loslassen konntest. Wenn dich eine Stimme verletzt, kränkt, beleidigt, niedermacht, und du davon überhaupt nichts hast ausser Schmerz, Trauer, Depression oder Angst, dann ist es NICHT die Stimme deines liebenden Hirten. Folge ihr nicht!

Johannes 10,1-18:

1„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Räuber.

2Der aber zur Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe.

3Dem macht der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus.

4Und wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme.

5Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht.

6Dies Gleichnis sagte Jesus zu ihnen; sie verstanden aber nicht, was er ihnen damit sagte.

7Da sprach Jesus wieder: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen.

8Alle, die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben ihnen nicht gehorcht.

9Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.

10Ein Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen.

11Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.

12Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht – und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie –,

13denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe.

14Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich,

15wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.

16Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden.

17Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, dass ich’s wieder nehme.

18Niemand nimmt es von mir, sondern ich selber lasse es. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wieder zu nehmen. Dies Gebot habe ich empfangen von meinem Vater.“